23. – 24. Juli 2010

Jörg Steinmann: Give your Sound replay

Eine Rezitation zweistimmiger Dialoge

Aufführungstermine:
Freitag, 23.07., um 16.00 Uhr, Rheinischer Platz, Essen.
Samstag, 24.07., um 12.00 Uhr, Marktkirche am Flachsmarkt in der Essener Innenstadt.
Samstag, 24.07., um 14.00 Uhr, Vorplatz Museum Folkwang.

Das Projekt “Give your Sound replay” entsteht durch die Partizipation von Passanten in Essen. Die Produktion persönlicher Laute als Individuum und die Reproduktion dieser Laute in einer späteren Aktion in der Öffentlichkeit der Essener Innenstadt bilden die Kerngedanken. Steinmann hat Essener Bürger um eine Geräusch-Spende gebeten. Die geäußerten Laute wurden auf einem Handy-Recorder aufgezeichnet und in eine lautmalerische Partitur umgeschrieben, die am 23. und 24. Juli als Rezitation zweistimmiger Dialoge im öffentlichen Raum aufgeführt wird.

Jörg Steinmann: “Give your Sound Replay”, 23. Juli 2010, U-Bahnhof Rheinischer Platz, Essen.

Aufführungsort Marktkirche am Flachsmarkt in Essen, Google Earth-Ansicht.

Aufführungsort Vorplatz Museum Folkwang

Jörg Steinmann ist seit 1999 mit Klang-Performances im öffentlichen Raum unterwegs. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Jörg Steinmann: Video-Still aus der Dokumentation der Performance "LIKE AUTOBAHN", Düsseldorf, Fußgängerbrücke über der A52, August 2007. © J. Steinmann.

Jörg Steinmann bearbeitet Geräusche im öffentlichen Raum. Er spürt ihre Entstehung im städtischen Lebensraum auf und eignet sie sich direkt am Ort an. Mit mobilem Equipment, wie Verstärkern, elektronischen Instrumenten, Schallwandlern und Kontaktmikrofonen untersucht er Baukörper und Plätze, um Schallereignissen auf die Spur zu kommen. Die erschlossenen Sounds werden gleich vor Ort verarbeitet und für spontane Kompositionen und Improvisationen benutzt. So entstehen Performances ohne oder bisweilen mit Publikum.

Der öffentliche Raum dient Steinmann als akustischer Projektionsraum. Es werden Geräusche inszeniert, die sich komplementär zum Ort verhalten. So werden etwa nachts auf einer ruhenden Baustelle die Klangereignisse des Tages aufgeführt oder auf einem städtischen Platz die Sounds des kurz zuvor durchgeführten Schützenmarschs wiedergegeben. In seinen Performances hat Steinmann zahlreiche Möglichkeiten erprobt, öffentliche Orte durch akustische Überspielung neu darzustellen. Oft wirken dabei vorbeiziehende Passanten als Klang-Akteure in seinen Performances mit.

Zur Performance “LIKE AUTOBAHN” (Abbildung oben): Aneignung von Autobahngeräuschen mittels Nachahmung. Mit E-Gitarre und Verzerrer wurde der „Doppler-Effekt“, die Tonhöhenverschiebung vorbeifahrender Autos, auf einer Autobahnbrücke imitiert.

 

Referenzprojekte

Jörg Steinmann: Video-Still aus der Dokumentation der Performance "ARCADISCHE NOTIZEN", Düsseldorf, Bilker Bahnhof, August 2007. © J. Steinmann.

Zur Performance “ARCADISCHE NOT”: Am Bauzaun der gerade entstehenden „Düsseldorfer Arcaden“, wurden die Baustellengeräusche des Tages, abends, nach Feierabend, in einer DJ-Performance wieder aufgeführt.

Jörg Steinmann: Video-Still aus der Dokumentation der Performance "ROLLTREPPE (für Palermo)", Düsseldorf, U-Bahn-Station Heinrich-Heine-Allee, Dezember 2007. © J. Steinmann.

Zur Performance “ROLLTREPPE (für Palermo): Geräuschintervention an einer Düsseldorfer U-Bahn-Station. Inspiriert von Blinky Palermos Treppenhausarbeiten wurde die interne mechanische Geräuschsphäre einer Rolltreppe hörbar gemacht und direkt vor Ort zu rhythmischen Gebilden verarbeitet.