4. – 12. September 2010

Random Encounters
Die Reise beginnt immer mit dem ersten Schritt

Hier können Sie den Stadtplan zu Random Encounters als pdf herunterladen.

Hello there. I really liked your videos and thanks for publishing them online so that I could have a look. I’m sorry that your girlfriend left you but, as you said, you were not very nice to her and you kind of deserved it. It’s really cool that you’re eating spaghetti now. I’m sure it’s really tasty and an interesting new experience for you. There are many more to come. Too bad I missed Maria’s birthday. It looked like a great time. I’m sure it took a lot courage to sing that song, even though it was in the privacy of your own home. I’m really saddened about your father. I also lost mine to cancer a few years ago and it was very difficult. Time heals. Gosh, you play really well, and I’m impressed by the amount of guitars on your couch. Your dog has gotten really big. How much does she eat in a day? It’s amazing how well your house finally came together. You can finally start to enjoy it with your loved ones. Dare I predict a new addition to the family soon? Wow, you sure are good with that bow and arrow. Your ghost video was kind of weird and scared me a bit. It’s really intriguing the kinds of things that you do when you are bored. Anyway, I’m going to be bringing a small group of people for a visit, though I haven’t decided which one of you yet. It will be exciting and I’m sure we’ll learn a lot from each other. Thank you in advance for your hospitality, I look forward to seeing you.

In dieser Stadt leben zahlreiche Menschen mit ihren eigenen Geschichten. Hätten Sie Lust, einige von ihnen zu besuchen? Für das Projekt “Hacking the City” hat die kanadische Künstlerin Michelle Teran auf der Videoplattform “You Tube” Beiträge recherchiert, die in der Stadt Essen eingestellt wurden. Dabei nutzte sie die Geo-Daten, die die Personen hinterlassen haben, während sie ihre Videos online stellten. Fünf dieser Personen wurden ausgesucht, um sie mit einer kleinen Gruppe von Leuten zu besuchen. Dabei werden die Personen gebeten, der Gruppe etwas vorzustellen bzw. vorzuführen, das kann eine Lesung, eine Performance oder ein Workshop sein, bei dem wir etwas lernen können. Die Besuchergruppe wird vorab nicht das Ziel ihrer Reise kennen und somit eine ungewöhnliche Erfahrung machen: die zufällige Begegnung mit einem Unbekannten.

Die Besuche finden im Zeitraum vom 4. – 12. September 2010 statt (die genauen Termine werden nachfolgend aufgeführt).

Bitte melden Sie sich für die Besuche über das Kontaktformular oder per email an mail@hackingthecity.org an.

Termin: Samstag, den 4. September 2010 | Treffpunkt in der Base Station, Museum Folkwang, Essen

Von der „Base Station“ brechen wir ab ca. 12.30 Uhr zu den Besuchsstationen auf. Die Tour wird gegen 18 Uhr enden, und zwischendurch nicht wieder zum Museum zurückkehren.

12 Uhr Einführung mit der Künstlerin Michelle Teran

13 Uhr Besuch bei Erich Bricker

User: ferfried6

https://www.youtube.com/user/ferfried6 (user’s channel)

https://www.youtube.com/watch?v=Jh5jYSozH7c

15 Uhr Besuch bei einer Familie in Essen

User: clachi 70

https://www.youtube.com/user/clachi70 (user’s channel)

https://www.youtube.com/watch?v=Wz09W7j3k2A

16 Uhr Besuch bei Matthias Brenk

User: Mattes 1201

https://www.youtube.com/user/Mattes1201(user’s channel)

https://www.youtube.com/watch?v=eplTl0U5cB4

 

Einführung von Michelle Teran in der Base Station, 04.09.2010.

Michelle Teran: “Random Encounters”. Einführung | Base Station, 04.10.2010.

Besuch bei Youtube-User "ferfried 6".

Michelle Teran: “Random Encounters”. Performance mit Youtube-User “ferfried6″: West Coast Blues from Blind Blake, 04.10.2010.

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Stippvisite bei "clachi70".

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Gespräch und anschließende Performance mit "Mattes 1201".

Michelle Teran: “Random Encounters”. Performance mit Youtube-User “Mattes 1201″: I’ve been looking for freedom, 04.10.2010.

26. – 31. August 2010

Hier geht es zum Blog “Öffentliche Toilette”

Stefanie Trojan: Dokumentation der Performance “Öffentliche Toilette” im Rahmen von “Hacking the City”, Essen 2010. Film und Schnitt: Patrick Presch.

Stefanie Trojan mit "Porta Pottie 25" in Essen unterwegs, August 2010. Fotos: Niklas Hebing, Laura Hindelang, Bert de Leenheer, Patrick Presch.

























































Stefanie Trojan: "Öffentliche Toilette" - Intervention im Stadtraum Essen. Fotomontage, 2010.


















Jeden Tag zwischen 10 und 11 Uhr wird sie die Base Station im Museum Folkwang aufsuchen und von dort starten. Gegen 15 Uhr wird sie dorthin zurückkehren und die Erlebnisse dokumentieren. Die Künstlerin möchte das Projekt dafür nutzen andere in Gespräche über öffentliche Toiletten zu verwickeln, vorhandene öffentliche Toiletten zu markieren und Reaktionen zu sammeln.

EIN ORT DES GEGEN

Entwurf für einen Vortrag (Auszug)

von Annette Wehrmann

„Der ORT DES GEGEN nimmt genau genommen keinen Platz ein. Er kann an jeder beliebigen Stelle in Erscheinung treten. Der ORT DES GEGEN befindet sich fortwährend in Bewegung: Er tritt kurzzeitig an den inneren und äußeren Rändern […] aus dem städ-tischen Organismus aus. Voraussetzung für den ORT DES GEGEN ist ein Stillstand oder Versagen koordinierter Abläufe, der städti-schen Funktionen: der ORT DES GEGEN ist unter anderem eben der Ort, an dem der Müll liegen bleibt. Der ORT DES GEGEN ist die Rückseite der Utopie, die dritte Dimension. Er kann an allen nicht oder eher provisorisch definierten Plätzen zutage treten, an allen Ecken und Enden der Stadt.

Annette Wehrmann: "Ort des Gegen", bei Hamburg, 2004. © A. Wehrmann.

Der funktionale Stillstand ist ein partieller, eine zeitweilige und örtlich begrenzte Bruchstelle (aber keine Sollbruchstelle) in den glatten und eleganten Abläufen, die Fortdauer und Effizienz der Stadt […] gewährleisten: aus Gründen, die ich zur Zeit noch nicht zur Gänze überblicke, die aber dennoch zwingend sind, wird sich in der Nähe des ORT DES GEGEN häufig eine Imbissbude oder die Filiale einer Burgerkette befinden. An beider Einrichtungen Effizienz und Funktionalität kann nicht gezweifelt werden.

Annette Wehrmann: "Gegn Statur" © A. Wehrmann.

Der ORT DES GEGEN bezeichnet eine Bruchstelle für zweckfreie Negation, insbesondere für ein zweckfreies Vergehen von Zeit, ma-terialisiert in der Zunahme/Anhäufung von Abfall (hallo broken-window-Theorie). Irgendwo zwischen zum Stillstand kommen und radikaler Freisetzung. Am ORT DES GEGEN können die Einwoh-ner […] zweckfrei und sinnfrei aufeinander treffen, es ist aber auch das Gegenteil oder gar nichts möglich. Am ORT DES GEGEN wachsen – wie erwähnt – die Halden: Halden an Zeit und Lange-weile, Überfluss und Abfall.“

Aus: „Ein Ort des Gegen.” Entwurf für einen Vortrag von Annette Wehrmann (Typoskript, undatiert).

Annette Wehrmann: "Gegn Demo", Hamburg, um 2005. © A. Wehrmann.

Georg Winter: STR – Space of Total Retreat, Essen, 28.08.2010. Film und Schnitt: Katharina Schmitt.

Georg Winter: STR – Space of Total Retreat, Essen, 28.08.2010, Dokumentation: Jörg Steinmann.

 

Georg Winter: STR - Space of Total Retreat, Bautafel der Installation für den Kopstadtplatz in Essen, 2010.


STR Essen 2010

Space of Total Retreat / Raum des gänzlichen Rückzugs

„Ich glaube, dass es in allen Gesellschaften Utopien gibt, die einen bestimmten, realen, auf der Karte zu findenden Ort besitzen und auch eine genau bestimmbare Zeit, die sich nach dem alltäglichen Kalender festlegen und messen lässt.“ Michel Foucault

Kopstadtplatz Essen / 24. August – 29. August / täglich 24 Stunden

Der STR Space of Total Retreat / Raum des gänzlichen Rückzugs wird vom STR-Team (KünstlerInnen, Architekten, Stadtforscher) in einer spontanen, situativen Bauweise, aus schnell verfügbaren, einfachen Materialien als benutzbares Architektur-Objekt im Zusammenhang von „Hacking the City“ gebaut. Besuchen Sie die Baustelle!

Das Kulturhauptstadtjahr mit seinen zahlreichen Veranstaltungen ist die ideale Basis zur Erprobung neuer Dynamiken im urbanen Raum. Die Vermassung kultureller Aktivitäten, die Überreizung des Stadtraums mit sinnlosen Massenveranstaltungen und Angeboten nervt und überfordert die BewohnerInnen in ihrer immer komplexeren Lebenswelt. Nach Räumen des Rückzugs, Räumen der Gelassenheit, unbelegten Räume ohne Konsum-, Bespaßungs- oder Ordnungszwängen sehnt sich die Gesellschaft in einer Zeit des „ethnical and cultural turns“. Ein Rückzug ins Freie meint nicht den Rückzug aus der Stadt aufs Land oder in die Landschaft, sondern fordert das Freigeben von Spielräumen inmitten der Stadt.

„Space of Total Retreat“ ist eine begehbare Skulptur für den urbanen Raum. Von Außen ein strenges, formales Architekturelement, birgt die Skulptur im Inneren einen Rückzugsraum für ca. 3 Personen. Visuelle, akustische und olfaktorische Reizungen sowie diverse Strahlungen, werden durch die Sandwich-Bauweise mit entsprechend absorbierenden bzw. reflektierenden Materialien wie Sand, Gips und Stahlgitter größtenteils verhindert. Die von Außen als künstlerische Installation wahrnehmbare Form des „Space of Total Retreat“ ergibt sich also aus den Kriterien und Maß-nahmen zur Verhinderung dominierender Rezeptionsmuster und ermöglicht den temporären Rückzug aus der urbanen Dynamik. „Space of Total Retreat“ ist ein 1:1 Modell retrograder Strategien für den Umbau bestehender Stadtstrukturen unter Berücksichtigung des gesellschaftlichen Wandels.

Veranstaltungen

Freitag 27. August, 19 Uhr, Forum Kunst und Architektur / Kunstverein Ruhr, Kopstadtplatz 12, 45127 Essen-Zentrum,
Vortrag und Diskussion Retrograde Strategien am Beispiel des „Space of Total Retreat“ mit Prof. Georg Winter (Urban Research Institut, AG-Retrograde Strategien, S_A_R Projektbüro) und Dr. Sabine Maria Schmidt (Museum Folkwang, Kuratorin für zeitgenössische Kunst).

Samstag 28. August, 13 Uhr,
Kopstadtplatz, 45127 Essen-Zentrum,
Ortsbegehung und Künstlergespräch mit Georg Winter und dem STR-Team.


STR Space of Total Retreat Essen 2010

STR Koordination:
Georg Winter

Beratender Ingenieur für Selbstrückbauende Rückzugsbauten:
Dipl.-Ing. Arch. und Des. Martin Stoll / Freier Architekt BDA

Auftraggeber:
Hacking the City / Museum Folkwang

Georg Winter: "STR Essen 2010 - Space of Total Retreat", Skulptur für den öffentlichen Raum, Modell.

Künstlerstatement von Georg Winter zum Start des Projektes Hacking the City am 16. Juli 2010 im Museum Folkwang.

Georg Winter: "UCS Augentrost Ambulanz", Intervention im Museum Folkwang, 16. -18. Juli 2010.

Georg Winter: " c d e d - cultural disasters emergency drill", Intervention im Kasseler Kunst Verein, 2006. © Foto: D. Kühn.

Georg Winter: “UCS Augentrost-Ambulanz”, 16.-18. Juli 2010, Museum Folkwang.


UCS Augentrost-Ambulanz

„…..zu selten benetzt Feuchtigkeit das hilflose Auge beim Betrachten der Kunst.“ Arthur Schopenhauer

Zu den Öffnungszeiten des Museum Folkwang wird vom 16.07.2010 bis zum 18.07.2010 eine Augentrost-Ambulanz als Notdienst bereitgehalten.

Georg Winter (UCS medical support) und Manfred Ballmann (Apotheker) werden in einem Bereitstellungsraum des Museums einen Notdienst zur Besucherbetreuung anbieten. Die Auswirkungen der Fernhypnose im Sinne einer Veränderung von Rezeptionsgewohnheiten können zur Ermüdung der Museumsbesucher führen. Ebenso kann der gewohnte Rezeptionsvorgang, vor allem visueller Überangebote zur Reizung der Augen und des Nervensystems führen.

Die Ambulanz bietet neben Art- und Mediarelax die Anwendung von Augentrost-Präparaten am offenen Auge der Besucherinnen und Besucher an. Augentrost (euphrasia officinalis) entspannt über die direkte Anwendung am Auge, als Augenbad, den Wahrnehmungsapparat des Menschen.

Georg Winter: “UCS medical support / Rettungsaktion”, 17. Juli 2010, Museum Folkwang.


UCS Massen-Fernhypnose (UCS High Mass Telehypnosis)

Drei Tage lang wird der Züricher Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie Dr. Roman Buxbaum in Kooperation mit dem brasilianischen Hypnotiseur Vicente de Moura eine auf den Ort , Museum Folkwang, fokussierte Massen-Fernhypnose ausführen (UCS-High Mass Telehypnosis).

Die sich im Museum befindenden Menschen werden in einen tranceähnlichen Zustand versetzt, auch partialhypnotischer Zustand genannt, oder auch VBZ/ASM.

(VBZ/ASM: Veränderter Bewusstseinszustand / Altered State of Mind: im Gegensatz zur Vollhypnose bleibt in diesem Zustand die Autonomie des Denkens und Handelns bestehen. Es kommt danach auch nicht zur posthypnotischen Amnesie, sondern zu einer leichten Modulation des Wollens und Fühlens vergleichbar mit anderen endogenen und exogenen Einflüssen wie Meditation, Musik oder psychotrope Substanzen).

Die Museumsbesucher werden beim Betreten des Museums über das Vorhaben informiert. Wer sich nicht auf die Fernhypnose einlassen will, sollte sich gedanklich und verbal distanzieren, in dem der Satz „Ich möchte nicht an der Fernhypnose teilnehmen“ stündlich imaginiert bzw. verbalisiert wird.

Besucher, die an der Fernhypnose teilnehmen, erhalten den hypnotischen Auftrag: Gehe langsam! Verhalte Dich ruhigVerzichte auf den Versuch der vollständigen Wahrnehmung der angebotenen Reize! Gelassenes Auslassen. Ausgelassene Gelassenheit. Beim Verlassen des Museum erhalten die Menschen den posthypnotischen Auftrag: Verbleibe entspannt und rezeptiv. Erinnere Dich an das Auslassen.

Gesundheitliche Nebenwirkungen sind nicht zu erwarten.