Freitag, 10. September 2010, 19 Uhr

Graphic Warfare – A Poster And Sticker Show

Eröffnung

Museum Folkwang, Base Station

Eintritt frei

Anschließend, ab 20 Uhr, Eröffnung der Ausstellung ‘Biohazard’ mit The Grafik Warfare Collective in der Bar ‘Banditen wie wir’, Cäcilienstraße, Essen-Rüttenscheid.

Zu dem Projekt Hacking the City bietet die Künstlergruppe Knowbotic Research einen Workshop für Jugendliche an, zu dem wir euch herzlich einladen möchten:

Samstag, 11.9. und Sonntag, 12.9., von 15 bis 18 Uhr (zweitägig), Museum Folkwang

Meet the Artist – Künstlergruppe Knowbotic Research

Unwahrnehmbar, undurchschaubar, unpersönlich werden

Wir hinterlassen Spuren – überall! Nur ein guter Spurenleser kann auch Spuren verwischen. In Zusammenarbeit mit der Künstlergruppe Knowbotic Research erprobt ihr, wie man Sichtbarkeit und Unsichtbarkeit strategisch einsetzen kann. Zu diesem Zweck gestaltet ihr Kostüme, die es euch ermöglichen, in die Rolle fantasievoller Fabelwesen zu schlüpfen. Kostümiert erkundet ihr verschiedene Orte und erprobt, wie sich das Kostüm auf eure Wahrnehmung und Wahrnehmbarkeit auswirkt.
Eine genaue Beschreibung des Workshops findet ihr auf der Rückseite.

Für den Workshop ist eine Anmeldung im Besucherbüro (T 0201 / 88 45 444, info@museum-folkwang.essen.de) erforderlich. Die Teilnahme ist für Jugendliche kostenfrei.

Unwahrnehmbar, undurchschaubar, unpersönlich werden

Es war einmal ein Wuschelkopf, der hatte weder Augen noch Ohren.

Er hatte auch keine Haare, so dass man ihn an sich grundlos einen Wuschelkopf nannte.

Sprechen konnte er nicht, denn er hatte keinen Mund.

Eine Nase hatte er auch nicht.

Er hatte sogar weder Arme noch Beine.

Er hatte keinen Bauch, er hatte keinen Rücken.

Nichts hatte er! So dass unklar ist, um wen es hier eigentlich geht.

Reden wir lieber nicht weiter darüber.

Frei nach dem blauen Buch Nr.10


Fabeltiere, Tiermenschen, Dämonen, Mischwesen, Tiermonster, Menschen mit tierischen Fähigkeiten sind Teil unserer Geschichtenwelt. Ob in Sciencefiction, in Comics und Mangas, in Animations- und Zeichentrickserien, sie bevölkern unseren Alltag in unübersichtlicher Zahl.

Aber was macht die Faszination aus? Als menschliche Spiegelbilder in aufklärerischen Fabeln und Moralgeschichten haben sie ausgedient, vielmehr ist es eine andere Form der Bespiegelung: Erkennen wir in ihnen unser Tier-Sein,  den Anteil in unserem Mensch-Sein, den wir nicht vollständig kontrollieren können? Jenen Anteil, das „Tiers-Werden“ in uns, das uns unbekannte Wahrnehmungen, Sichtweisen, Handlungen eröffnet?

Es ist aber nicht die Konfrontation mit etwas scheinbar Unbekannten, es ist das Sensibilisieren für andere Wahrnehmungs- und Erfahrungsqualitäten in uns, was es im Workshop zu entdecken gilt: z.B: wenn das Tier-Werden uns un-wahrnehmbar macht für uns selbst und für die anderen, wenn unsere Alltagshandlungen für andere nicht mehr durchschaubar sind, wenn wir uns nicht als Teenager sondern ohne unsere bekannten visuellen Identitäten durch die Stadt bewegen.

Was heißt es, sich als ein beliebiges Gespenst, als ein maskiertes Nichts unserer Umwelt zu stellen und dabei zu bemerken, dass viele jener  Steuerungs- und Kontrollmechanismen, auf die unser Alltag aufgebaut ist, jetzt plötzlich ins Leere laufen?

Workshop für Jugendliche, die nicht immer für Überwachungskameras, GPS Tracker, Kontrolleure jeder Art erkennbar oder identifizierbar sein wollen, die Lust haben, sich in urbane Tiere zu verwandeln. Wir entwickeln unsere Mischwesen aus vorgefundenen Materialien und erfahren uns in der Stadt  als Mensch im Tier.

Text: Knowbotic Research

In dieser Stadt leben zahlreiche Menschen mit ihren eigenen Geschichten. Hätten Sie Lust, einige von ihnen zu besuchen? Für das Projekt “Hacking the City” hat die kanadische Künstlerin Michelle Teran auf der Videoplattform “You Tube” Beiträge recherchiert, die in der Stadt Essen eingestellt wurden. Dabei nutzte sie die Geo-Daten, die die Personen hinterlassen haben, während sie ihre Videos online stellten. Fünf dieser Personen wurden ausgesucht, um sie mit einer kleinen Gruppe von Leuten zu besuchen. Dabei werden die Personen gebeten, der Gruppe etwas vorzustellen bzw. vorzuführen, das kann eine Lesung, eine Performance oder ein Workshop sein, bei dem wir etwas lernen können. Die Besuchergruppe wird vorab nicht das Ziel ihrer Reise kennen und somit eine ungewöhnliche Erfahrung machen: die zufällige Begegnung mit einem Unbekannten.


Die Besuche finden im Zeitraum vom 4. – 12. September 2010 statt (die genauen Termine werden nachfolgend aufgeführt).

Bitte melden Sie sich für die Besuche über das Kontaktformular oder per email an mail@hackingthecity.org an.


Termin: Samstag, den 4. September 2010 | Treffpunkt in der Base Station, Museum Folkwang, Essen

Von der „Base Station“ brechen wir ab ca. 12.30 Uhr zu den Besuchsstationen auf. Die Tour wird gegen 18 Uhr enden, und zwischendurch nicht wieder zum Museum zurückkehren.


12 Uhr Einführung mit der Künstlerin Michelle Teran


ab ca. 13 Uhr Besuch bei Erich Bricke

User: ferfried6

https://www.youtube.com/user/ferfried6 (user’s channel)

https://www.youtube.com/watch?v=Jh5jYSozH7c


ab ca. 15 Uhr Besuch bei einer Familie in Essen

User: clachi 70

https://www.youtube.com/user/clachi70 (user’s channel)

https://www.youtube.com/watch?v=Wz09W7j3k2A


ab ca. 16 Uhr Besuch bei Matthias Brenk

User: Mattes 1201

https://www.youtube.com/user/Mattes1201(user’s channel)

https://www.youtube.com/watch?v=eplTl0U5cB


Mehr Infos auf der Künstlerseite von Michelle Teran.

Weitere Informationen  >>>

In den nächsten Wochen sind noch weitere ungewöhnliche Projekte mit San Keller, Michelle Teran, Knowbotic Research, Peter Bux und Christin Lahr geplant. Mit Michelle Teran besuchen wir Personen aus Essen, die Videos auf “You Tube” gestellt haben und via ihrer im Internet publizierten Daten identifiziert werden konnten. San Keller ist als “anonymer Anhalter” im Ruhrgebiet unterwegs, um neue Ortsnamen vorzuschlagen. Peter Bux wird Zwangsräumungen reinszenieren, Christin Lahr bietet einen Workshop über die Poesie des “Online-Bankings” an (bitte Tan-Nummern mitbringen) und Knowbotic Research führt Möglichkeiten des Spuren-Verwischens und Unsichtbar-Werdens vor.